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Der Unterschied zwischen Coaching und Psychotherapie

Autor: Dr. Wafi Al-Baghdadi
aktualisiert am 9. Juni 2023

Sehr oft wird zwischen Coaching und Psychotherapie verwechselt. Es gibt jedoch einen wichtigen und sehr interessanten Unterschied zwischen beiden Fachgebieten, wie dies der folgende Beitrag verdeutlicht:

Coaching vs. Psychotherapie

Thomas Fydrich, Professor für Psychotherapie an der Humboldt-Universität Berlin, erläutert den Unterschied an einem Beispiel: "Viele Menschen haben Angst vor Prüfungen. Zu schauen, woher die Angst rührt und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wiederzufinden - das wäre eher ein Fall für den Coach. Wenn diese Angst aber so schlimm wird, dass das Hinausschieben von Prüfungen mit der eigenen Lebensplanung in Konflikt gerät, wird die Prüfungsangst pathologisch." (SZ; Gesundheit; 7. Februar 2018).

Was ist Coaching?

 „Coaching ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Beratungsmethoden, die drei Grundtypen sind Einzel-, Team- und Projektcoaching. Ebenso wie in der psychosozialen Beratung wird dabei die Entwicklung eigener Lösungen begleitet und gefördert.“ Diese Definition trifft weitgehend den Kern des Begriffes „Coaching“ - Wikipedia.

Ein Klient kommt zum Coach und will für sein Anliegen kompetente Lösungen haben.

Das Coaching-Konzept

Das Coaching-Konzept geht davon aus, dass ein Klient die Lösung für vorgetragene Anliegen selbst hat bzw. in der Lage ist, mit Unterstützung des Coaches Lösung zu entwickeln. Und gerade hier fängt die eigentliche Rolle des Coachs an: Er präsentiert dem Klienten keine - wie es im Falle von Beratungen - (fertige) Lösungen, sondern unterstützt ihn in der Entwicklung oder im Hervorbringen bzw. Herausfinden (eigener) Lösungen. Dann ist es die Lösung des Klienten selbst; er wird dahinterstehen, denn sie ist nicht ihm auferlegt!

Wie arbeitet ein Coach?

Das wichtigste Werkzeugt des Coaches hierbei ist das Stellen von Fragen, die in ihrer Art und in ihren Inhalten unterschiedlich sind. Er hört wertschätzend, konzentriert und aktiv zu; er lenkt durch seine Kompetenz und durch den Einsatz mächtiger und weiterführender Fragen die Aufmerksamkeit und die Wahrnehmung des Klienten in Richtung Antworten, die Lösungen bedeuten.      

Anwendung bzw. Einsatz von Coaching:

Coaching ist eine strukturierte Gesprächsführung zwischen einem Coach und einem Coachee (Klienten) z. B. zu Fragen des privaten Lebens, der eigenen persönlichen Weiterentwicklung, aktueller Burnout-Gefahr oder des beruflichen Alltags (Zeitmanagement, Konflikte, Ziele, Teamarbeit, etc.).

Die Ziele dieser Gespräche reichen von der Einschätzung und Entwicklung persönlicher Kompetenzen und Perspektiven über Anregungen zur Selbstreflexion des Klienten bis hin zur Lösung von Differenzen, Problemen bzw. Konflikten. Der Coach hört dem Klienten wertschätzend aktiv zu und stellt weiterführende Fragen, um mit dem Klienten zu einer einvernehmlichen und für den Klienten umsetzbare Lösung zu kommen.

Was ist Psychotherapie?

Ich zitiere hier die ausreichende und dennoch sehr kompetente Definition des Begriffes Psychotherapie aus der Webseite Psychotherapie-Informationsdienst (PID):

„Wörtlich übersetzt bedeutet Psychotherapie „Behandlung der Seele“ bzw. Behandlung von seelischen Problemen. Mit psychologischen Methoden - wie psychotherapeutischen Gesprächen, Entspannungsverfahren oder kognitiven Methoden - werden Störungen des Denkens, Handelns und Erlebens identifiziert und therapiert.“

Demnach ist Psychotherapie „die Behandlung von psychischen Störungen mit Krankheitswert, dazu zählen unter anderem Depressionen, Ängste, Essstörungen, Zwänge oder psychosomatische Erkrankungen. Auch werden psychotherapeutische Maßnahmen immer häufiger als Ergänzung zu medizinischer Behandlung eingesetzt...“

Grenzen und Schnittmengen: Coaching vs. Psychotherapie

Die psychotherapeutische Behandlung soll die Behebung eines bestimmten Problems anstreben und somit zeitlich begrenzt sein. Und gerade hier gibt es interessante Schnittmengen, die der Coach herausfinden und entscheiden soll: Ist es ratsam, das Coaching dieses Klienten mit dieser Angelegenheit fortzusetzen, oder ist das Anliegen des Klienten ein Fall für den Psychotherapeuten? Hier ist der Coach gefragt, seine Eloquenz und wertschätzende Art der Argumentation seine Wahrnehmung und seine Entscheidung dem Klienten sehr behutsam zu erklären.

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