Es ist keineswegs selten und es ist auch nicht leicht für eine Führungskraft, wenn das Umfeld sie anders wahrnimmt und einschätzt als sie sich selbst. Es ist aber auch nicht selten und auch nicht leicht für die Mitarbeiter/Innen, wenn der Vorgesetzte sie anders wahrnimmt und einschätzt als sie sich selbst!
Dieser Unterschied in der Wahrnehmung des Verhaltens, der Unterschied zwischen Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung – das ist der berühmte „blinde Fleck“ im Selbstbild einer Persönlichkeit.
Können Sie ermitteln, wie unterschiedlich Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung wahrgenommen werden? Was sehen Ihre Mitarbeiter an und in Ihnen, was Sie nicht sehen? Was Sehen Sie an und in Ihren Mitarbeitern/Innen, was sie selbst nicht sehen und erkennen?
Wie vermeiden wir, dass die unterschiedliche Eigen- und Fremdwahrnehmung zu Spannungen führt, sich eine Sprengkraft entwickelt/aufbaut?
Das Johari-Fenster ist eine Darstellung bewusster und unbewusster Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmale zwischen einem selbst und anderen oder einer Gruppe. Entwickelt 1955 von 2 amerikanischen Sozialpsychologen, die ihre Vornamen Josef und Harry zum Namen JOHARI verbanden.
Sie haben als Vorgesetzter z.B. eine bestimmte, sehr genaue Vorstellung davon, wie eine Aufgabe bzw. ein Projekt durchgeführt werden soll. Und Sie verlangen von Ihren Mitarbeitern/Innen, dass sie es genau so und nicht anders ausführen. Eine andere Möglichkeit der Durchführung ist für Sie keine adäquate Alternative.
Da ist es, das Problem „blinder Fleck“. Keine Sorge. Damit stehen Sie nicht allein. Sie teilen es mit zahlreichen Führungskräften unterschiedlicher Hierarchieebenen.
Entweder nehmen Sie die vorhandenen Fähigkeiten, Talente, Potenziale, Stärken etc. der Mitarbeiter/Innen nicht wahr, Sie haben sie bislang noch nicht entdeckt, Sie ignorieren sie oder lassen sie bewusst außer Acht.
Wir kennen das u.a. aus dem Sport: Unter dem einen Trainer oder in einem bestimmten Team erbringt der Spieler nicht die erhoffte und erwartete Leistung. Er wechselt zu einem anderen Verein und entwickelt sich schnell zum „Kracher“. Was ist passiert? Was war/ist der Auslöser für die Leistungsexplosion? War der „blinde Fleck“ der Hemmschuh beim Vorgesetzten?
Spielen vielleicht Misstrauen und Ängste vor Misserfolg bei der Handlungsweise einer „Führungskraft“ eine Rolle? Lässt sie keine Freiräume zu und beharrt auf ihren Arbeitsanweisungen, weil sie den eigenen blinden Fleck nicht erkennt oder nicht erkennen will (was ich in zahlreichen Workshops erlebt habe)?
Das kann viele Gründe haben:
Bezogen auf ihre Führung im Team sollte sich die Führungskraft jetzt zwei Fragen stellen:
Um Ihren „blinden Fleck“ punktuell zu verkleinern, frage ich Sie z.B.:
Mit solchen und ähnlichen Fragen leite ich bei meinen Klienten/Innen einen Prozess ein, in dem sie mehr über die eigene und die fremde Wahrnehmung erfahren sollen.
Wenn Sie bereit sind, an sich zu arbeiten, wird es Ihnen auch gelingen, Ihren eigenen „blinden Fleck“ zu erhellen bzw. zu reduzieren.
Vielleicht war schon die ein oder andere anregende Idee enthalten, die Ihnen weiterhilft.
Vereinbaren Sie doch einfach einen Termin zu einem kostenfreien Kennenlerngespräch und wir sehen, was ich individuell für Sie tun kann.