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Eine Begebenheit mit einem gestressten Klienten

Autor: Dr. Wafi Al-Baghdadi
aktualisiert am 21. Juni 2023

Es ist Freitag. Mein Bürotag.

Am frühen Vormittag erreicht mich der Hilferuf des Geschäftsführers Personal eines Internationalen Unternehmens, für das ich schon häufiger als Coach tätig war. Er erkundigt sich nach meinem nächsten Aufenthalt in Berlin. Meine Gegenfrage: Wo liegt das „Problem“?

Der Geschäftsführer Personal sorgt sich um seinen Kollegen, den Geschäftsführer Technik (nennen wir ihn der Einfachheit halber Herrn Lutz), der sich seines Erachtens kurz vor einem Burnout befindet und dringend Hilfe in Form eines Coachings benötige. Ich wäre für ihn die richtige Person.

Zeitnah reiste ich nach Berlin. Herr Lutz wurde mir vorgestellt und wir führten ein intensives und sehr konstruktives Gespräch.

Dieses Kennenlern-Gespräch war für mich erschreckend. Es war klar erkennbar, dass Herr Lutz direkt auf ein Burnout zusteuerte.

Er war total gestresst, erschöpft, abgekämpft, klagte über ständige Zeitnot und steigenden Leistungsdruck. Er identifizierte seine aktuelle Situation:

  • ständige Belastungen;
  • sein Leistungsniveau sinke ständig;
  • überhäufter Arbeitsplatz;
  • Mangel an Konzentration;
  • ständig gereizt; daher eine suboptimale Kommunikation mit dem gesamten Umfeld;
  • Besprechungen, Besprechungen und wieder Besprechungen; Zeitfresserohne fruchtbare Ergebnisse;
  • Nur noch ein Eilen von Termin zu Termin
  • Informationen hinterherlaufen
  • Projekte müssen rechtzeitig erledigt werden, egal wie;
  • muss ständig erreichbar sein, daher andauernde Wochenendarbeit
  • Ständige Frage auf dem Heimweg: „Was ist nur los mit mir?“

Aus meiner Sicht war er persönlich etwas labil: Sein schwierigstes und klarstes Problem: Seine Unfähigkeit, NEIN zu sagen: Weder zu sich selbst noch zu seinem Umfeld. Weder beruflich noch privat konnte er etwas ablehnen; seine Devise: Immer ja, ja, ja, das schaffe ich; andere, z. B. zeitliche Alternativen geben oder mal klar NEIN zu sagen, konnte er nicht.

Wir vereinbarten, sehr zeitnah einen Coaching-Prozess zu starten.

In zwei Tagen sehr intensiven Coaching und durch weiterführende Fragen erarbeitete Herr Lutz Möglichkeitenaus dem Labyrinth herauszufinden und zur einfachen, produktiven Normalität zurückzukehren.

In diesen zwei Tagen identifizierte er bei sich einige „Mängel“ und es wurde ihm klar,

  • welche Werte er lebte, die zu seinem Dilemma führten und sein suboptimales Verhalten steuerten,
  • welche Faktoren in seiner Persönlichkeit auf Schwächen hindeuteten und zu einer Art „Ausnutzen“ durch das Umfeld führten,
  • welche Gründe für das falsche Setzen von Prioritäten seinen Führungsalltag so chaotisch gestalteten.

Wir trafen uns zwei weitere Tage, in denen er seine Erkenntnisse intensivierte und die eigenen Lernprozesse verstärkte. Herr Lutz selber, seine Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitenden sowie sein privates Umfeld merkten sehr bald schon seine persönlichen Veränderungen. Er wurde (wieder) freundlich(er), optimistisch, seine Kommunikation mit dem gesamten Umfeld wurde verbindlich. Er konnte seine Fähigkeit, NEIN zu sagen pflegen und sein „NEIN“, wie ich es ihm in den unterschiedlichen Alternativen aufgezeigt habe, ziel- und zweckorientiert konstruktiv einsetzen. Ein toller Erfolg für ihn.

So waren die Coaching-Tage, sowohl das Unternehmen als auch für Herrn Lutz ein Gewinn.

In den vergangenen Jahren coachte ich zahlreiche Manager, Unternehmer und Führungskräfte in ähnlichen Situationen. Sie waren, wie Herr Lutz, gestresst, erschöpft, ausgelaugt, ausgepowert und entnervt, litten unter Belastungen und Leistungsdruck. Das war für Sie „total normal“.

Ja, so dann und wann sind Termindruck und Stress normal. Doch irgendwann stellt sich die Frage: Steuere ich schon aufs Burnout zu oder ist das nur eine vorübergehende, äußerst anstrengende Phase.

Gemeinsam erarbeiteten wir und finden Wege heraus, wie sie weiterhin ihre gewohnte Top-Leistung bringen können – ohne Stress und Druck. Sie erreichten den erstrebenswerten Zustand der RESILIENZ!

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