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Strategien, Wege und Techniken zu mehr Gelassenheit

Autor: Dr. Wafi Al-Baghdadi
aktualisiert am 7. Mai 2023

Gelassenheit ist eine persönliche Einstellung, d. h. eine innere Haltung, die es ermöglicht, mit Herausforderungen und stressigen Situationen konstruktiv und optimal umzugehen, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Gelassenheit ist eine Fähigkeit, die man erlernen und trainieren kann.

Eine gelassene Person ist ruhig und besonnen, selbst in schwierigen, widrigen oder herausfordernden Gegebenheiten. Sie nimmt sich Zeit, die Dinge weitgehend objektiv zu analysieren und entsprechende Entscheidungen zu treffen, anstatt unüberlegt, unbesonnen und impulsiv zu handeln. Gelassenheit erlaubt es, einen klaren Kopf zu behalten und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, anstatt sich von Widrigkeiten und kontraproduktiven äußeren Umständen ablenken zu lassen.

Gelassenheit trägt dazu bei, Stress zu reduzieren bzw. abzubauen und die eigene Lebensqualität zu verbessern. Eine gelassene Haltung kann auch dazu beitragen, Konflikte konstruktiv anzugehen, zu bewältigen und u. U. zu lösen; Gelassenheit ermöglicht es, bilaterale Kommunikationen zu verbessern, wodurch gespannte zwischenmenschliche Beziehungen bereinigt werden können.

Es gibt verschiedene Techniken, Gelassenheit zu erlangen und zu trainieren wie, Meditation, Yoga, Achtsamkeitstraining, Atemübungen oder Autogenes Training. Zudem tragen regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf dazu bei, Gelassenheit zu fördern.

Im Folgende finden Sie (teilweise nach Lauster und Altemöller) zahlreiche Tipps und Anregungen für mehr Gelassenheit im Alltag:

  • Andere so sein lassen können, wie sie sind; frei sein von egozentrischen Überlegenheits- und Geltungsstreben
  • Passiert ist passiert, Hauptsache gesund (geblieben)
  • Fragen Sie sich: Kann ich die Situation rückgängig machen bzw. ändern? Wie? Mit welchem Ergebnis oder mit welcher Konsequenz?
  • Schweigen und das so lange wie möglich, mindestens bis 10 zählen
  • Nichts tun, solange die Hände -kampfbereit- geballt sind
  • Den anderen fragen, „der wievielte ist heute“? Dann antworten: „Das ist aber schade, denn nur (z.B. donnerstags) ärgere ich mich“
  • Über den Dingen stehen: Sich überlegen, ob das, was gerade geschieht, nicht eher zum Lachen ist  
  • Gespielte Gelassenheit demonstrieren
  • Für mich negative Eigenschaften der anderen ignorieren
  • Vorteile der Situation herausfinden
  • Den Blick für das Wesentliche schärfen; das Wesentliche vom Unwesentlichen trennen
  • Wie kann das Problem vereinfacht werden? Wo lagen Missverständnisse vor?
  • Das Problem aus der Sichtweise unterschiedlicher Personen betrachten: eines Freundes, eines bekannten Schauspielers, eines Politikers, des bzw. der Betroffenen
  • Wie würde ich mich in dieser Situation verhalten, wenn unser Vorstand neben uns stehen würde?
  • Wie würde ich mich in dieser Situation verhalten, wenn mich jemand in meiner Aufregung oder in meinem Ärger filmen würde?
  • Sich mit anderen vergleichen, denen es in ähnlichen Situationen schlechter geht
  • Verantwortungsprinzip: Anderen nicht die Schuld geben
  • Ich versetze mich gedanklich in die Zukunft und betrachte „rückblickend“ das, was mir gerade zu schaffen macht. Was bleibt in einem Jahr oder mehr von diesem Problem übrig?
  • Rechthaber sind Außenseiter und einsam
  • Wärmegefühl bringt Erleichterung: Ein (möglichst) heißes Handtuch für ein paar Minuten auf das Gesicht legen; ein heißes Getränk zu sich nehmen
  • Situation kurz verlassen: Es tut mir leid, aber ich muss mir unbedingt und dringend die Hände waschen. Dann im Waschraum tief durchatmen und am besten den Stress mit einer Überkreuzübung bekämpfen
  • Helmut Schmidt hatte eine etwas arrogant scheinende Taktik: In schwierigen Situationen stets langsam und bedächtig sprechen, ggf. an den Menschen vorbeischauen, beim Reden den Kopf immer abwechselnd nach rechts und nach links in einem Winkel von fast 180 Grad drehen
  • Es kommt nicht darauf an mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. (Siemens)
  • Wenn Du einen Feind, der Dir geschadet hat, überwinden möchtest, dann überwinde zuerst Deinen Zorn. (Sakya pandita)

Die vier wichtigsten Schritte:

  1. Tief durchatmen
  2. Abstand halten; Augen zu und einen geeigneten Anker auslösen
  3. Wichtigkeit der Gefühle überprüfen; Gefühle unbedingt „herunterfahren“; sich die Fragen stellen: Was verliere ich jetzt wirklich? Welche Bedeutung hat dieses Ereignis für mich jetzt, in einem Jahr, in 2, in 5 oder 10 Jahren? Ist meine Reaktion (Wutanfall, Ärger, Emotionsausbruch, Kurzschlussreaktion, etc.) der Situation angemessen? Wie hoch ist der Preis, den ich für meine emotionale Handlung bezahle? Welche Reaktion ist angebracht?
  4. Sich die Frage nach der positiven Absicht im Verhalten des anderen stellen und für sich beantworten. Eigene emotionale „Spitze“ wegnehmen

Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden

Es ist wertvoll, diese Gedanken des Philosophen Reinhold Niebuhr zu verinnerlichen.

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